Unterstützung finden: Warum man sich nicht schämen sollte

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…um Hilfe zu bitten

Es ist eine weit verbreitete Überzeugung, dass wir stark sein müssen, alles alleine bewältigen sollten und dass das Bitten um Hilfe ein Zeichen von Schwäche ist. Diese Annahme ist nicht nur falsch, sondern auch schädlich – sowohl für unsere psychische Gesundheit als auch für unser Wohlbefinden. In meiner langjährigen Erfahrung als Verhaltenstherapeutin habe ich unzählige Male gesehen, wie Menschen, die unter dem Druck stehen, „alles alleine schaffen zu müssen“, unnötig leiden. Dabei ist es nicht nur normal, sondern auch gesund, sich Unterstützung zu holen.

Der Gedanke, um Hilfe zu bitten, fällt vielen Menschen schwer. Sei es aus Angst, als schwach oder unfähig wahrgenommen zu werden, oder weil sie das Gefühl haben, ihre Probleme selbst bewältigen zu müssen. Doch in der Realität ist das Gegenteil der Fall: Sich Unterstützung zu suchen, ist ein Zeichen von Mut und Selbstfürsorge.

Warum fällt es so schwer, um Hilfe zu bitten?

Die Angst davor, als schwach oder hilflos wahrgenommen zu werden, sitzt tief. In unserer Gesellschaft wird oft betont, dass „Selbstständigkeit“ und „Unabhängigkeit“ besonders wertvoll sind. Schon in jungen Jahren lernen wir, dass es bewundernswert ist, Dinge alleine zu schaffen, ohne andere zu belasten. Dieses Denken kann dazu führen, dass viele Menschen glauben, ihre Probleme still und heimlich bewältigen zu müssen.

Es gibt auch die Angst vor dem Urteil anderer. Viele Menschen fürchten, dass das Eingeständnis, Hilfe zu benötigen, sie in den Augen anderer herabsetzt. Sie denken: „Was, wenn sie glauben, ich sei schwach?“ oder „Was, wenn sie denken, ich komme nicht mit meinem Leben klar?“ Diese Bedenken halten viele davon ab, die Unterstützung zu suchen, die sie dringend brauchen.